Verantwortungsvolles Spielen

Glücksspiel bietet Menschen seit Jahrhunderten Unterhaltung, Aufregung und die Möglichkeit, Gewinne zu erzielen. Es ist eine Form der Freizeitaktivität, die, wenn sie verantwortungsbewusst betrieben wird, eine bereichernde Ergänzung zum Leben darstellen kann. Allerdings birgt Glücksspiel auch signifikante Risiken, besonders wenn es unkontrolliert geschieht. Verantwortungsvolles Spielen ist daher von entscheidender Bedeutung, um die negativen Aspekte des Glücksspiels zu minimieren und sicherzustellen, dass es für alle Beteiligten eine positive Erfahrung bleibt. Dieser Leitfaden bietet einen tiefgreifenden Einblick in die Praktiken und Politiken, die das Fundament des verantwortungsvollen Spielens bilden.

Verantwortungsvolles Spielen

Was ist Verantwortungsvolles Spielen?

Verantwortungsvolles Spielen ist ein ganzheitliches Konzept, das von Glücksspielbetreibern, Spielern und der Gesellschaft insgesamt getragen wird. Für Glücksspielanbieter bedeutet es, ein sicheres und faires Umfeld zu schaffen, in dem Spieler ihre Aktivitäten effektiv kontrollieren können. Dazu gehört die Bereitstellung von Informationen über die Risiken des Glücksspiels, die Förderung von Werkzeugen zur Selbstkontrolle und der Zugang zu Hilfe und Beratung.

Für Spieler bedeutet verantwortungsvolles Spielen, dass sie sich ihrer Spielgewohnheiten bewusst sind, Grenzen setzen und sich an diese halten. Es geht darum, das Glücksspiel als eine Form der Unterhaltung zu sehen und nicht als Weg, um finanzielle Probleme zu lösen oder als primäre Einkommensquelle. Spieler sollten sich der potenziellen Risiken bewusst sein und in der Lage sein, Anzeichen von Spielsucht bei sich selbst und anderen zu erkennen.

Wie entwickelt sich eine Spielsucht?

Die Entstehung der Spielsucht lässt sich üblicherweise in drei Phasen einteilen:

  • Positive Anfangsphase: Spieler erleben zunächst den Reiz und die Aufregung des Glücksspiels. Gelegentliche Gewinne führen zu intensiven Glücksgefühlen und verstärken den Wunsch, weiterzuspielen und auf größere Gewinne zu hoffen.
  • Gewöhnungsphase: Mit der Zeit verliert der Spieler zunehmend die Kontrolle über sein Spielverhalten. Die Häufigkeit und die eingesetzten Geldbeträge steigen. Glücksspiel wird zur Hauptbeschäftigung, während andere Interessen und soziale Verpflichtungen vernachlässigt werden. Es kommt häufig zu Konflikten und sozialer Isolation.
  • Suchtphase: In dieser Phase hat der Spieler die Kontrolle vollständig verloren. Es wird aus Verzweiflung gespielt, oft in der Hoffnung, Verluste wieder wettzumachen. Die Risikobereitschaft steigt, ebenso wie der erlebte Stress und die psychische Belastung. Körperliche Abhängigkeitssymptome wie zitternde Hände oder starkes Schwitzen bei Spielpausen können auftreten.

Es ist wichtig, dass Online-Casinos und ihre Nutzer Maßnahmen ergreifen, um verantwortungsvolles Spiel zu fördern und das Risiko einer Spielsucht zu minimieren. Dazu gehören unter anderem Aufklärung, Selbstlimitierungs-Tools und der Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten.

Glücksspielsucht als anerkannte medizinische Störung

Glücksspielsucht ist gemäß der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) als ernstzunehmende psychische Erkrankung klassifiziert, die sich durch mangelnde Impulskontrolle auszeichnet. Sie manifestiert sich in einem beständigen, zwanghaften Verhalten gegenüber Glücksspielen. Aufgrund dieser Klassifizierung haben Betroffene in der Schweiz das Recht auf adäquate Behandlungs-, Nachsorge- und Rehabilitationsmöglichkeiten.

Typische Symptome der Glücksspielsucht umfassen:

  • Unfähigkeit, das Spielverhalten zu kontrollieren.
  • Illusionäre Überzeugungen, die Wahrscheinlichkeiten des Spiels beeinflussen zu können.
  • Eine direkte Verknüpfung von Selbstwertgefühl und Glück mit dem Spielausgang.
  • Steigerung der Reizbarkeit in Zusammenhang mit dem Glücksspiel.
  • Soziale Rückzugstendenzen und der Verlust von Interesse an anderen Aktivitäten.
  • Tendenzen zu Geheimhaltung und Lügen, die soziale Beziehungen belasten.

Es gibt zudem Persönlichkeitsprofile, die eine höhere Anfälligkeit für Glücksspielsucht aufweisen. Genetische Prädispositionen wurden in Familienstudien beobachtet, und häufig berichten Betroffene von einem niedrigen Selbstwertgefühl sowie schwierigen familiären Bedingungen während ihrer Kindheit. Männer sind statistisch gesehen häufiger von Glücksspielsucht betroffen, insbesondere jüngere Männer, die versuchen, mit vermeintlichem Fachwissen Online Poker Anbieter zu «überlisten». Zudem tragen ein Migrationshintergrund und niedriges Einkommen zu einem erhöhten Risiko bei, was oft auf sozioökonomische Faktoren zurückgeführt wird.

Die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Online-Glücksspielen durch Apps und Webseiten stellt ein zusätzliches Risiko dar. Experten empfehlen daher Nutzern von Online-Casinos, ein besonderes Augenmerk auf ihr Spielverhalten zu legen und verantwortungsbewusst zu agieren.

Behandlungsansätze bei Glücksspielsucht

Glücksspielsucht ist eine komplexe Erkrankung, die vielfältige Behandlungsmöglichkeiten erfordert. Betroffene haben Zugang zu verschiedenen spezialisierten Diensten, die dabei helfen, die Sucht zu überwinden. Folgende Therapieansätze sind etabliert:

Es ist wichtig zu betonen, dass Selbsttherapie und Eigenentzug meist nicht erfolgreich sind. Professionelle Hilfe ist entscheidend, um den Kreislauf der Sucht zu durchbrechen und langfristig ein gesundes Leben zu führen.

Wie können Sie sich als Spieler schützen?

Selbstschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des verantwortungsvollen Spielens. Hier sind einige Methoden, die Spieler anwenden können:

Hilfsorganisationen

SOS Spielsucht – kostenlose, anonyme Helpline in vielen Sprachen

Die Dargebotene Hand Telefon 143 Berät Sie anonym und rund um die Uhr bei Spielproblemen.

RADIX – Zentrum für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte    

Auseinandersetzung mit Glücksspielverhalten – www.safer-gambling.ch

Win Back Control Ein Online Selbsthilfekurs Win Back Control